„Das andere Russland“ – Eine Ausstellung über 35 Jahre MEMORIAL

Seit 35 Jahren steht MEMORIAL für die Aufarbeitung historischer Verbrechen und den mutigen Einsatz für eine demokratische Zukunft in Russland. Die Ausstellung „Das andere Russland. MEMORIAL – 35 Jahre Kampf für historische Wahrheit und Demokratie“ dokumentiert diesen Weg: von der Wahrheitsfindung über staatliche Repressionen bis hin zu Menschenrechtsarbeit und Bildungsinitiativen.

„Die Ausstellung setzt ein unmissverständliches Zeichen dafür, dass MEMORIAL sich nicht einschüchtern lässt und gegen alle Widerstände  die Arbeit für ein demokratisches Russland fortsetzt. Wir zeigen, dass es trotz brutaler Repression und zahlreicher Kriegsverbrechen immer noch ein anderes Russland gibt, das unsere Solidarität braucht.“

 Irina Scherbakowa, Vorsitzende von Zukunft MEMORIAL e.V.

Der völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, die jüngsten Wahlerfolge russlandfreundlicher Parteien in Brandenburg, Sachsen und Thüringen sowie die anhaltende Verfolgung von Menschenrechtsorganisationen in Russland zeigen, wie dringend jetzt Aufklärung über die Verbrechen des Kremls ist. „Das andere Russland“ im Bauhaus-Museum im geschichtsträchtigen Weimar stieß auf großes Medieninteresse – ZDF, MDR, DLF und FAZ berichteten. Originale Zeugnisse aus den Archiven von MEMORIAL gewähren erschütternde Einblicke in das Leben der Gefangenen des sowjetischen Lagersystems GULAG. Im Zentrum stehen Artefakte: Briefe, Zeichnungen, Puppen und sogar eine improvisierte Geige. Diese Objekte sind mehr als historische Zeugnisse – sie symbolisieren den Widerstand gegen Unfreiheit und die Verteidigung des persönlichen und kulturellen Gedächtnisses.

Kuratiert und konzipiert wurde die Ausstellung von unserer Vorsitzenden Dr. Irina Scherbakowa, dem langjährigen Leiter der „Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora“, Prof. Dr. Volkhard Knigge, sowie dem Zukunft-MEMORIAL-Mitarbeiter Philipp Dzyadko. Sie präsentiert auch Dokumentarfilme, Interviews sowie aufwendig gestaltete Text- und Bildtafeln, die MEMORIAL als Teil eines anderen Russlands zeigen: eines Landes, das frei, solidarisch und menschlich sein will.

Die Exposition im Bauhaus-Museum in Weimar endete am 06.01.2025 und zieht jetzt nach München (ab Mai 2025) und Potsdam (September bis November 2025) weiter. Begleitend finden Workshops und Projekte mit Studierenden statt.

Ein besonderes Objekt: Die improvisierte Geige aus dem Besitz des Häftlings Michail Goworjonkow, Lager: Bogoslawlag, Swerdlowsk, 1944-1954, 2013 von seinem Großneffen, Andrej Meyer, an MEMORIAL übergeben (© Zukunft MEMORIAL)

Ein besonderes Objekt: Die improvisierte Geige aus dem Besitz des Häftlings Michail Goworjonkow, Lager: Bogoslawlag, Swerdlowsk, 1944-1954, 2013 von seinem Großneffen, Andrej Meyer, an MEMORIAL übergeben 
(© Zukunft MEMORIAL)